Samuel erkundet sämtliche Mittelgebirge mit der NW2

Samuel erkundet sämtliche Mittelgebirge mit der NW2

Bericht und Bilder von Samuel Möller

Am Samstag, den 11. Mai, konnte ich den Flieger in Langenfeld abholen. Dort wurde mir alles sehr ausführlich gezeigt, gleich nochmal die Bremse nachgestellt, einige Updates gemacht und mir nochmal eine schnelle Einweisung für das LX gegeben. Ich hatte mir das LX9000 schon vorher auf dem Simulator angesehen, dennoch war es praktisch, alles nochmal am Gerät und mit der Knüppelsteuerung zu sehen.

Vorbereitungen bei der Übergabe

Nach der Übergabe bin ich direkt zur Binz gefahren, wo ich dann zusammen mit ein paar Leuten aus dem Verein bis Mittwoch geflogen bin. Hier könnt Ihr übrigens meine Flüge sehen.

Sonntag war das Wetter schon überlandtauglich. Also habe ich morgens drei Platzrunden gedreht, um den Flieger ein paar Mal zu landen. Danach ging es dann bei niedriger Basis mit dem Wind Richtung Süden. Bei Saarlouis habe ich gewendet, um dann gegen den Wind über den Hunsrück zwischen Frankfurt und Frankfurt Hahn zu fliegen, jetzt auch mit deutlich höherer Basis. 

Erste Außenlandung bei Nastätten

Der Bedeckungsgrad war recht hoch, die Wolken ziemlich breitgelaufen und ich hatte Schwierigkeiten, zuverlässig Thermik zu finden. Das lag vor allem daran, dass ich den Flieger noch sehr aktiv fliegen musste, schließlich war ich noch nie mit einem Discus unterwegs gewesen. Zusammen mit der niedrigen Basis am Anfang führte dies zu einer ziemlich hohen Arbeitsbelastung während des ersten Überlandfluges, was zumindest teilweise erklären könnte, wieso ich es kurz nach meiner Wende bei Nastätten verbastelt habe und bei eigentlich noch guter Thermik im Acker landete…

Die Außenlandung hat hervorragend funktioniert, der Acker war bestens geeignet. Meine bisher weiteste Außenlandung, zwei Fahrtstunden von der Binz entfernt. Als wir den Flieger im Hänger hatten, war es dann schon dunkel und um ein Uhr nachts kamen wir wieder auf der Binz an.

Montag war nur mäßige Blauthermik angesagt, ich habe den Tag genutzt, um in platznähe zu fliegen und mich besser mit dem Flieger vertraut zu machen. Dienstag war das Wetter dann wieder sehr gut. Ich habe das gleiche Dreieck versucht, wie bereits am Sonntag, diesmal nur anders herum. Mit dem starken Wind konnte man wunderbar den Straßen entlang fliegen und ich hatte sehr viel Spaß dabei. Bei Frankfurt Hahn hat ein netter Lotse von Langen-Info extra für mich den Segelflugsektor geöffnet, damit ich nicht um die ED-R herumfliegen musste. 
Mit dem Flieger kam ich nun auch schon viel besser zurecht. Als ich nach dem Dreieck wieder an der Binz war, konnte ich im letzten Bart nochmal Anschluss an die Basis finden und auf 530 OLC Kilometer verlängern – Ein toller Tag!

Mittwoch bin ich dann noch zusammen mit Martin in trockener, blauer Luft spazieren geflogen. In der Nähe des Rheins bildeten sich später sogar Wolken, die auch langsam in die Eifel wanderten. Die gingen dann auf über 2700 m NN. Von der Höhe bin ich dann zur Binz zurück gekachelt, mit dem Discus macht das wirklich Spaß!

Als nächstes bin ich nach Telgte zu meinen Eltern gefahren, da das Wetter im Münsterland gut werden sollte. Dort bin ich dann am Samstag bei Warmluft fast bis zum Harz und wieder zurück geflogen. Zuvor bin ich noch nie im Münsterland geflogen und es war toll, Teutoburger Wald, Weserbergland, Harz und das platte Ostwestfalen mal von oben zu sehen. Abends ging es noch sehr lange, sodass ich auf dem Rückweg noch Bilder von meinem Elternhaus und zerfallenen Wolken machen konnte.

Die letzten Kilometer vor der Landung…

Das Wetter der nächsten Tage war schwer vorherzusagen und nach Rücksprache mit Max entschloss ich mich, wieder nach Aachen zu fahren, und dort abzuwarten. Für mich ergab sich dann am Donnerstag noch das Wetter, um von Merzbrück aus zu fliegen. Von dort konnte ich dann das erste Mal durch den Korridor fliegen, das Ruhrgebiet erkunden, Industriethermik nutzen und mich im Sauerland zurechtfinden. Insbesondere das Sauerland fand ich sehr beeindruckend, da es doch gebirgiger aussieht, als die Eifel. Das Wetter war ebenfalls sehr interessant, gab es doch Thermik, obwohl permanent dichte Cirren über dem Konvektionsraum lagen. 

Abends hat mir die Thermik von Weißweiler noch ermöglicht, über Aachen zu fliegen und Bilder von der Stadt zu machen. Ein schöner Abschluss.

Aachen von oben

Nach all den Stunden habe ich mich gut auf dem Discus eingeflogen und ich schätze die leichtgängigen Ruder und das geräumige Cockpit. Insbesondere für große Menschen wie mich ist es nicht selbstverständlich, gut in ein Flugzeug zu passen.

So macht das Fliegen wirklich Spaß.

An dieser Stelle möchte ich dann noch einmal dem Förderverein danken, dass er auch unerfahreneren Piloten wie mir so ein tolles Flugzeug zur Verfügung stellt. Außerdem danke ich allen anderen Fliegern, die mir in dieser Zeit geholfen, in die Luft zu kommen und mich zurückgeholt haben. Und natürlich meiner Familie, dass ich unser Auto für die Zeit entführen durfte.

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